Nachhaltigkeit. Kaum ein anderes Thema hat die Menschen in den letzten Jahren so sehr bewegt, wenn es um einen ökologisch verantwortungsvollen Umgang mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen geht. Auch bei Bauprojekten und den damit im Zusammenhang stehenden Neugestaltungs- und Renovierungsarbeiten spielen nachhaltige Aspekte eine wichtige Rolle. So sind die ehemals so beliebten Vinyl- bzw. Design-Bodenbeläge wegen ihres Grundstoffs Polyvinylchlorid (PVC) mehr und mehr in Verruf geraten und heute weitgehend aus der Inneneinrichtungswelt verschwunden. Dies gilt umso mehr dann, wenn die betreffenden Bodenbeläge gesundheitsgefährdende Weichmacher (Phthalate) oder gar Asbest enthielten.
Inzwischen sind stattdessen natürliche Alternativen mit guter Ökobilanz erhältlich. Produkte, die sowohl die Umwelt schonen als auch ungefährlich für unsere Gesundheit sind. Dabei gilt: Wer an einem ökologisch unbedenklichen Bodenbelag interessiert ist, muss nicht zwangsläufig auf einen Holzboden zurückgreifen. Auch Korkböden, Linoleum oder Bambus können für eine wohnliche Atmosphäre mit guter Ökobilanz sorgen. In unserer kleinen Artikelserie zum Thema Bodentrends erläutern wir Ihnen die nachhaltigen Alternativen und zeigen Ihnen Vor- und Nachteile.
1. Möglichkeit für nachhaltige Bodentrends: Beläge aus Kork
Kork ist ein nachwachsender Rohstoff und somit zu 100 % natürlich. Um Kork zu nutzen, muss kein einziger Baum gefällt werden! Stattdessen wird lediglich die Rinde der Korkeiche geschält. Das Ergebnis sind ansprechende Optik und Haptik. Korkböden sind elastisch, weisen eine gute Isolation auf und sind für Wasser undurchlässig. Sie stehen in vielen verschiedenen Größen, Formen und Schattierungen zur Verfügung – von klassischen dunklen honigfarbenen Tönen bis hin zu modernem Weiß oder Grau. Sogar Holz-, Stein- oder Betonoptik sind dank spezieller Verarbeitungs- und Drucktechniken möglich.
Die Stärke von Korkböden beträgt in aller Regel 4 bis 6 mm. Angeboten werden die Bodenbeläge wahlweise als Klebekork, also in Form massiver Fliesen, die mit dem Untergrund verklebt und anschließend versiegelt werden oder als Kork(fertig)parkett. Hier werden die schon fertig versiegelten Korkdielen entweder miteinander verklebt oder durch Nut und Feder ineinander geklickt. Auf diese Weise ist eine schwimmende Verlegung möglich und spätere Änderungswünsche lassen sich rasch realisieren.
Die Kosten von Korkböden bewegen sich zwischen 30 und 60 Euro pro m². Zur Reinigung genügt gelegentliches Wischen und Staubsaugen. Bei massiven Korkböden ist zudem auch ein Abschleifen und Neuversiegeln möglich.
Vorteile von Korkböden:
– leicht zu reinigen
– dämpfen Trittschall und isolieren
– sind antistatisch
– bleiben biegsam und flexibel
Nachteile von Korkböden:
– wegen zu erwartender Ausdehnung nur mit Dehnungsfuge verlegbar
– mitunter nicht für Fußbodenheizungen geeignet und nicht im Feuchtraumbereich einsetzbar
– mögliches Ausbleichen bei starker Sonneneinstrahlung
– schwere Möbelstücke können Abdrücke hinterlassen
2. Möglichkeit für nachhaltige Bodentrends: Beläge aus Linoleum
Der Name Linoleum leitet sich vom lateinischen Wort für Leinöl „oleum lini“ ab. Linoleumböden bestehen allerdings neben dem bei der Fertigung verwendeten Leinöl auch aus Holz- oder Korkmehl sowie aus gemahlenen Kalksteinen, Naturharz und verschiedenen Pigmenten. Das grundlegende Trägermaterial ist Jute. Bis in die 1950er Jahre waren Linoleumböden wegen ihrer hohen Strapazierfähigkeit sehr beliebt und gehörten lange zu den Bodentrends. Dies ist bis heute so geblieben. Allerdings sind die Bodenbeläge unserer Tage deutlich elastischer, überzeugen mit einem angenehmen Trittgefühl und haben eine hohe Lebensdauer.
Linoleumböden werden als Meterware angeboten. Sie können vollverklebt verlegt werden, wobei die Fugen zum Schutz vor Feuchtigkeit mit einer Versiegelung zu versehen sind. Eine schwimmende Verlegung als Linoleumfliesen bzw. Linoleumdielen ist ebenfalls möglich.
Zur Reinigung genügt beim Linoleumboden das nebelfeuchte Wischen. Außerdem stehen spezielle Reinigungsmittel zur Verfügung. Wachsen ist nur in Ausnahmefällen nötig.
Vorteile von Linoleumböden:
– sie sind weich, biegsam und flexibel
– überzeugen mit einfacher Pflege
– werden in vielen Farben, Mustern und Marmorierungen angeboten und sind auch für moderne Architektur geeignet
Nachteile von Linoleumböden:
– verglichen mit PVC-Belägen höherer Preis (ca. 40 bis 50 Euro pro m²)
– Es wird eine separate Trittschalldämmung benötigt.
Nachhaltige Bodentrends überzeugen
Wie Sie gesehen haben, überzeugen die nachhaltigen Bodentrends in vielfacher Hinsicht. Sie schonen nicht nur unsere Umwelt, sondern wirken sich zugleich positiv auf die Gesundheit aus.
Im zweiten Artikel erläutern wir Ihnen die Eigenschaften und Vorteile von Bambus und weiteren natürlichen Bodenbelägen. Also: Seien Sie gespannt auf den nächsten Beitrag in Sachen nachhaltige Bodentrends!
Ihr Team von Malerbetrieb Kossack