Ob vor dem Erstbezug im Neubau oder im Rahmen einer Sanierungsmaßnahme – die Gestaltung der Wände ist eine der anspruchsvollsten zugleich aber auch schönsten Aufgaben. Wer sich im neuen Heim zum ersten Mal mit diesem Thema befasst, kommt meist schnell zur Frage, welche Alternative für die betroffenen Räumen besser ist: Streichen oder Tapezieren? Für beide Varianten gibt es Vor- und Nachteile. Wer diese kennt, vermeidet ärgerliche Fehlinvestitionen und spart viel Zeit.
Streichen oder Tapezieren ist eine komplexe Frage
Um bei der Abwägung Streichen oder Tapezieren möglichst rasch zu einem Ergebnis zu kommen, sind ein paar grundlegende Vorüberlegungen notwendig. So sollten Sie zunächst in aller Ruhe eine Runde durch das Haus drehen und sich genau notieren, wie die einzelnen Wände beschaffen sind. Ist die Oberfläche überall gleichmäßig glatt oder gibt es eventuell rissige Stellen? Wie steht es mit möglicherweise aus früheren Zeiten stammenden Farb- oder Tapetenrückständen? Was sind Ihre persönlichen Vorlieben – soll es eher eine glatte oder strukturierte Oberfläche sein? Und letztlich: Welchem Zweck sollen die einzelnen Zimmer später dienen? Mit den Antworten auf diese Fragen haben Sie eine Grundlage, um eine gute Entscheidung zwischen den beiden Varianten Streichen oder Tapezieren zu treffen.
Wann Sie streichen sollten
Wenn die Wände eines Raumes glatt und ohne Risse verputzt sind, können sie meist problemlos gestrichen werden. Oft erreichen Sie bei sehr glatten Wandoberflächen damit eine elegante und sehr sympathische Wirkung. Insbesondere Esszimmer und Flure aber auch Küchen sind für gestrichene Wände geradezu prädestiniert. Es muss dabei keineswegs nur in herkömmlicher Weiße Farbe aufgetragen werden. Vielmehr können Sie eine Vielzahl toller Effekte und Oberflächen erzeugen.
Tipp: Gehen Sie sparsam mit Deko-Elementen um! Ein Zuviel an Ornamenten oder Grafiken kann auf Dauer nerven. Informieren Sie sich zudem gründlich über die verschiedenen Streichtechniken. Von Tupf- bis Wickeltechnik reicht hier die Bandbreite. Ein wichtiger Vorteil bei gestrichenen Wänden ist auf jeden Fall die bessere Regulierungsfähigkeit – die beugt nämlich Schimmel vor!
Wann Sie besser nicht streichen sollten
Bei unebenen und/oder rissigen Wänden ist Streichen keine gute Idee. Ebenso in Bereichen mit vielen alten Dübellöchern. Wenn Sie hier einfach nur Farbe auf die Wand bringen, werden selbst minimale Unebenheiten nach dem Anstrich noch deutlich zu erkennen sein. Bei von Hause aus dunklen Wänden ist Streichen ebenfalls schwierig. Wollen Sie hier einen hellen Farbton aufbringen, sind fast immer mehrere Anstriche nötig. Auch ist eine weiße Grundierung vorab sehr zu empfehlen. Mehrmalige Anstriche auf alten Tapezierungen (z. B. bei Raufaser) können zudem die Struktur des unterliegenden Materials beschädigen. Schlimmstenfalls löst sich bei einem wiederholten Anstrich sogar die gesamte Tapete. Hier sollten Sie bei der Frage Streichen oder Tapezieren besser letztere Möglichkeit wählen.
Wann Sie tapezieren sollten
Tapezieren kann Ihnen eine enorme Zeitersparnis bescheren. Dies gilt insbesondere bei einfachen Räumen ohne viele Nischen und Winkel. Alte Dübellöcher werden von der aufgebrachten Tapete einfach überdeckt und sind hinfort nicht mehr zu sehen. Sie bleiben auf diese Weise bei der Wandgestaltung sehr flexibel und sparen sich möglicherweise staub- und abfallintensive Abbrucharbeiten.
Tipp: Wenn Sie eine klassische Raufasertapete an die Wand bringen, können Sie diese später jederzeit nach Belieben mit einer Farbe Ihrer Wahl überstreichen!
Wann Sie besser nicht tapezieren sollten
Bedenken Sie bei der Frage Streichen oder Tapezieren, dass Tapeten in schlecht isolierten Altbauten die Bildung von Schimmel begünstigen können. Zudem sollten Sie darauf achten, dass nur auf einem glatten und gleichmäßigen Untergrund tapeziert werden kann. Ist dieser nicht vorhanden, machen sich ein Abschliff oder eine Verspachtelung erforderlich. Denken Sie auch daran, dass viele Tapeten nicht abwaschbar sind. Flecken oder andere Verschmutzungen können Sie dann nur sehr schwer oder gar nicht entfernen. Tapeten sind nicht zuletzt auch anfällig für Beschädigungen – beispielsweise wenn sich Ecken durch nicht fachgerechtes Kleben lösen.
Das Fazit zum Thema streichen oder tapezieren
Streichen oder Tapezieren? Jede Variante hat ihre Vor- und Nachteile. Für welche Form Sie sich letztlich entscheiden, hängt von zahlreichen Aspekten ab, die immer individuell betrachtet werden müssen. Sollten Sie noch unschlüssig sein, welche Alternative für Sie die Richtige ist, nehmen Sie einfach Kontakt zu uns auf. Wir helfen Ihnen gern bei der Entscheidung und nehmen Ihnen auf Wunsch die lästigen Arbeiten ab.