Im Laufe der Jahre zeigt ein Holzboden auch bei normaler Beanspruchung Abnutzungserscheinungen. Oft wird er nach und nach immer stumpfer und verliert seinen einstigen Glanz. Nicht immer muss an dieser Phase ein meist kostenintensiver Austausch des Bodens erfolgen. Vielmehr lässt sich mit einer professionellen Aufarbeitung der alte Charme fast immer in seiner vollen Schönheit wiederherstellen. Da in den meisten Fällen lediglich die oberste Schicht des Holzbodens betroffen ist, kann diese zumeist ohne großen Aufwand in Ordnung gebracht werden. Auf Wunsch sogar mit einer anderen Einfärbung. So präsentieren sich Ihre Räumlichkeiten schon bald in einem völlig neuen Look. Im nachfolgenden Beitrag zeigen wir Ihnen, wie die Aufarbeitung eines Holzbodens ablaufen kann.
1. Die Vorbereitung
Bevor der Schleifvorgang beginnt, müssen gewisse Vorbereitungen getroffen werden. Hierzu gehören unter anderem das Leerräumen des betreffenden Zimmers sowie die Entfernung vorhandener Sockelleisten. Anschließend muss der Boden nach Löchern abgesucht werden, die ggf. zu verschließen sind. Herausragende Schrauben oder Nägel erfordern eine vollständige Entfernung oder ein Versenken.
2. Die Wahl des Schleifgerätes und der dreifache Schliff
Die Holzart bzw. die aktuelle Beschaffenheit des Bodens entscheiden über die Wahl des passenden Schleifgerätes. Rechnen Sie mit mindestens 3 Schleifgängen: Grob-, Zwischen- und Feinschliff. Beim Grobschliff werden alle noch vorhandenen Lack-, Öl- und Wachsreste mit grobkörnigem Schleifmittel behandelt. Auch die oberste Holzschicht wird entsprechend aufbereitet. Der Grobschliff erfolgt stets diagonal zur Maserung und der Körnungsbereich liegt zwischen 16 und 40.
Beim Zwischen- bzw. Mittelschliff wird die Musterung entfernt, die der Grobschliff hinterlassen hat. Auch die Unebenheiten des Bodens werden bei diesem Schritt beseitigt. Außerdem erfolgt unter Zuhilfenahme eines Winkel- oder Eckenschleifers eine Bearbeitung der Ecken und Ränder. Beim Zwischenschliff wird zunächst mit einer groben und dann mit einer mittleren Körnung gearbeitet (Körnungsbereich zwischen 50 und 60). Je nach Holzboden-Art muss hier unbedingt auch auf die Verlegung, die Maserung sowie den Lichteinfall geachtet werden.
Der Feinschliff schließlich erfolgt erst nach einer vorherigen erneuten Inspektion des Bodens. Ziel ist es, eventuelle Risse, Fugen und Fehler aufzuspüren und ggf. auszugleichen. Der Holzboden wird nun nicht weiter abgetragen, sondern nur noch geglättet. Der Körnungsbereich liegt dabei zwischen 80 und 120, mitunter sogar noch höher. Um eine besonders feine und glatte Oberfläche zu erreichen, können auch Dreischeibenschleifmaschinen eingesetzt werden.
3. Geschniegelt und versiegelt
Sobald der geschliffene Boden sauber und trocken ist, geht es an die Versiegelung. Diese dient einer Steigerung der Belastbarkeit des betreffenden Holzbodens sowie einem Schutz vor Feuchtigkeit. Ziel ist das Erreichen einer großen Haltbarkeit – der Holzboden soll Ihnen schließlich viele Jahre Freude machen! Im Normalfall wird dies durch das Auftragen eines Grundierungslacks erreicht, der in das Material einzieht. Anschließend wird der Versiegelungslack gleichmäßig verteilt. Welcher Lack am besten geeignet ist, hängt vom gewünschten Endergebnis ab: Während Klarlack entweder glänzend, seidig-glänzend oder matt ist, kann dem Holzboden mit farbigen Holz-Ölen ein komplett neues Erscheinungsbild verliehen werden.
Immer behutsam vorgehen!
Ein geschliffener und neu versiegelter Holzboden kann die optische Erscheinung Ihrer Wohnräume erheblich verbessern. Mit einer regelmäßigen Aufbereitung schützen Sie Ihren wertvollen Holzboden zudem vor Feuchtigkeit und täglicher Abnutzung. Sie verlängern seine Lebenszeit um ein Vielfaches.
Beachten Sie aber bitte: So viele Vorteile eine regelmäßige Aufbereitung auch haben mag – wenn sie nicht richtig durchgeführt wird, kann es zu schlimmen Schäden an Ihrem Holzboden kommen! So sind zum Beispiel ein falscher Umgang mit der Schleifmaschine oder eine unpassende Körnung in der Lage, dem Holzboden mehr Schaden zuzufügen, als Sie denken. Da sich jedes Holz anders verhält und auch die Verlegung und Maserung sowie der Lichteinfall entscheidende Faktoren sind, muss immer mit Bedacht und Behutsamkeit vorgegangen werden.
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